Köhl verzweifelt an Chancenverwertung
07.11.2017

Kategorie: Damen I  -  Geschrieben von: Romina

Köhl verzweifelt an Chancenverwertung

"So etwas habe ich noch nicht erlebt", schüttelte Sascha Köhl, Trainer des Frauenhandball-Bezirksoberligisten FSG Biblis/Gernsheim, noch lange nach der Schlusssirene ungläubig den Kopf. Seine Mannschaft hatte kurz zuvor mit 23:33 (10:16) ihr Heimspiel gegen die HSG Fürth/Krumbach verloren und war trotz der Deutlichkeit der Niederlage keineswegs schlecht: "Spielerisch haben wir das eigentlich alles gut gelöst und auch in der Positionsabwehr war das nicht das Problem", so Köhl, der aber eine ganz bittere Statistik in Händen hielt: Fast 20 klare Chancen haben seine Spielerinnen nicht im Fürther Tor untergebracht. Und schlimmer noch: Die so verlorenen Bälle wurden von den Odenwälderinnen zu Kontern genutzt, was schließlich zu der deutlichen Schlappe führte.

Im Vorfeld war Köhl noch optimistisch gewesen, sah seine Mannschaft spielerisch auf einem guten Weg und hatte einen weiteren Heimsieg gegen einen schlagbaren Gegner gefordert, der in der Tabelle hinter den Ried-Handballerinnen rangiert. "Aber wenn man die Bälle nicht rein macht, dann gewinnt man gegen keinen Blumentopf", musste der Coach im Nachhinein erkennen.

Zur Matchwinnerin wurde die Fürther Torhüterin Samatha Haag, "die uns regelrecht zur Verzweiflung gebracht hat", so Köhl. Zudem traf Gäste-Spielerin Elena Weber 16 mal, lief einen erfolgreichen Konter nach dem anderen. "Es ist doch eine ganz einfache Rechnung: Machen wir unsere freien Chancen rein, dann läuft Fürth keinen Tempogegenstoß und wir gewinnen mit zehn Toren. So aber haben wir mit zehn verloren", ärgerte sich der Trainer über den Rückschlag. Statt auf Platz vier vorzurücken und sich viel Luft zum hinteren Tabellendrittel zu verschaffen, ist nun die zweite Hälfte extrem eng beisammen gerückt.

Schon in der Anfangsphase vergaben die Bibliserinnen freie Möglichkeiten und somit wuchs bei Fürth/Krumbach von Minute zu Minute das Selbstvertrauen. Über 2:4 geriet die FSG mit 3:6 ins Hintertreffen, so dass Sascha Köhl bereits in Minute acht seine erste Auszeit nahm. "Leider hat auch das nichts gebracht", so der Coach, der mit ansehen musste, wie sein Team mit 3:8 (12.) zurücklag. Danach kämpfte sich Biblis/Gernsheim zwar auf 8:9 heran (18.), aber dies erwies sich nur als Strohfeuer. In der Folge übernahm Fürth wieder das Torewerfen und baute den Vorsprung über 13:8 auf 16:10 zur Pause aus.

Im zweiten Abschnitt lief die FSG stets einem klaren Rückstand hinterher. Nach dem 12:20 (40.) verkürzte man zwar kurzzeitig auf 16:21 (45.), doch danach legte Fürth wieder eine Schippe drauf und machte spätestens bei der ersten Zehn-Tore-Führung in der 55. Minute alles klar (30:20). "Das war heute ärgerlich, wird uns aber nicht umwerfen", ist sich Köhl sicher. "Es ist ja nicht so, dass wir schlecht gespielt hätten. Aber wenn man frei an sechs Meter wirft, muss der Ball auch mal rein", so der Coach. "Da müssen wir jetzt ganz schnell wieder konsequenter werden."

FSG-Tore: Saskia Laudenbach (6), Sandra Schnellbach (5/3), Miriam Weil, Denise Neumann (je 3), Lisa Götz, Elma Drekovic (je 2), Lisa Kreimes, Lisa Argentino (je 1).

HSG-Tore: Elena Weber (16/7), Julia Renner (6), Lisa UNrath (4), Anika Wolf, Maria Bauer (je 2), Eva Berg, Alessa Weber (je 1). Quelle: Südhessen Morgen

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